Bildungsaufbruch und solide Haushaltspolitik statt bloßer Forderungen

Die beiden Ortenauer Abgeordneten Sandra Boser und Thomas Marwein warnen vor vorschneller Kritik an der Lehrerversorgung.

Die beiden Ortenauer Landtagsabgeordneten Sandra Boser und Thomas Marwein (GRÜNE) warnen vor vorschneller Kritik an der Lehrerversorgung: „Trotz Schülerrückgangs werden im neuen Schuljahr alle verfügbaren Stellen wieder besetzt. Die Annahme der CDU, die Zahl der Lehrerstellen sei rückläufig, entbehrt somit jeglicher Grundlage. Dem allgemeinen Trend folgend sank die Zahl der Lehrer in den vergangenen Jahren bei den Grund-, Haupt- und Werkrealschulen, während sie bei Realschulen und Gymnasien zunahm. Angesichts des Schülerrückgangs reicht außerdem der isolierte Blick auf Lehrerstellen bei weitem nicht aus.“

Die alte Landesregierung habe jahrelang versäumt, angemessen auf den demographischen Wandel zu reagieren. Die grün-rote Landesregierung gehe dies nun mit einer regionalen Schulentwicklung konsequent an. Aus Sicht der Abgeordneten greife auch die Kritik am geplanten Stellenabbau zu kurz: „Die Zahl der Schüler wird stärker sinken als die Zahl der Lehrer. Insgesamt verbessert sich also das Betreuungsverhältnis. Die schwarz-gelben Erblasten lassen zudem kein Wunschkonzert zu: Wir stehen in der Verantwortung für das Land und werden den Aufbruch in der Bildung mit dem Einhalten der Schuldenbremse in Einklang bringen.“

Die rechnerisch wegfallenden Stellen bis 2020 wurden größtenteils in der Mittelfristigen Finanzplanung der alten Landesregierung als „künftig wegfallend“ geführt. Die Finanzierung war damit genauso wenig gesichert wie die der 3.500 Stellen aus der Qualitätsoffensive Bildung, deren Finanzierung von schwarz-gelb ebenfalls nur bis 2012 vorgesehen war. Auch bei den Krankheitsvertretungen lohnt ein Blick in die Statistik: Für den Ortenaukreis stehen im Haushaltsjahr 2012 12,54 Mio. € (2011: 12,24 Mio. €) zur Verfügung, außerdem wurde der Verfügungsrahmen des zuständigen Regierungspräsidiums Freiburg erst im Juni um 0,7 Mio. € erweitert.

„Wir sind uns der Herausforderung, solide Haushaltspolitik und gute Bildung zu vereinen bewusst und gehen diese konstruktiv an. Wie die Entwicklung bei der nun nicht mehr verpflichtenden Grundschulempfehlung zeigt, stellen sich viele vorschnelle Befürchtungen bei näherer Betrachtung als falsch dar. Panikmache bringt Lehrern, Schülern und Eltern nichts“, so Boser und Marwein abschließend.