Der Rastatter Tunnel muß kommen

Thomas Marwein MdL und Landrat Bäuerle setzen sich für einen menschen- und umweltgerechten Ausbau der Rheintalbahn ein

Der Offenburger Grünen Abgeordnete Thomas Marwein, der als Mitglied im Verkehrsausschuss für die Rheintalbahn zuständig ist, traf sich mit Landrat Jürgen Bäuerle zu einem Gespräch. Wichtigstes Thema war der Bau des Rastatter Tunnels. Bäuerle und Marwein tauschten sich intensiv aus und fordern: „Der Rastatter Tunnel muss kommen!“

Landrat Bäuerle wies darauf hin, dass an dieser Stelle die  Nord-Süd Transversale und die West-Ost Magistrale durch das Nadelöhr Rastatt fahren müssen. Wenn der Tunnel fertig wäre, würde sich die Fahrzeit um durchschnittlich bis zu 5 –7  Minuten verringern. Obwohl seit 13 Jahren der Planfeststellungsbeschluss besteht, fehlt dieses letzte 7,5 km lange Teilstück. Die Bahn sei an der Sache dran, habe aber derzeit vier Änderungen zum Planfeststellungsbeschluss beantragt, die die Sicherheit und den Lärmschutz betreffen. Mit dem Abschluss des Verfahrens ist über den Jahreswechsel zu rechnen. Hiernach könnte mit dem Bau begonnen werden.

„Obwohl der Rastatter Tunnel immanent wichtig ist, ist er aktuell nicht finanziert und nicht im Investitionsrahmenplan des Bundes drin“, kritisiert Marwein. Der Tunnel einschließlich der Zulaufstrecken hat sich inzwischen auf 680 Mio. Euro verteuert. Seiner Ansicht nach sei es höchst ungewiss, wann mit dem Bau zu rechnen ist. „Die Erfahrungen mit der Bahn berechtigen nicht zur Euphorie. Vor 2015 wird wohl kein Spatenstich erfolgen“, so Marwein weiter. Landrat Bäuerle informierte Thomas Marwein, dass es möglicherweise gelingen könne, durch eine Umschichtung von Mitteln aus einem europäischen Programm zur Harmonisierung von Lichtsignalanlagen Mittel für den Tunnelbau zu erreichen. Landrat und Abgeordneter waren sich über die Notwendigkeit des Tunnels und den dringenden Bau einig. Thomas Marwein regte zudem an, dass im Änderungsverfahren zur Planfeststellung aus Lärmschutzgründen die Durchfahrt aller Güterzüge durch den Tunnel zu fordern sei. Vor allem in der Nacht ist wegen des geringeren Personenzugverkehrs genügend Kapazität vorhanden. Diese Regelung sollte vertraglich mit der Bahn festgehalten werden.

Beim zweiten Thema, der möglichen Anbindung des Baden Airpark an das Schienennetz, vertritt Marwein dieselbe Auffassung wie seine Landtagskollegin Bea Böhlen aus Baden-Baden. Die Express Linie von Baden-Baden zum Airpark dient nicht dem ÖPNV, sondern ausschließlich den Fluggästen. Die Anbindung über Rastatt mit Unterwegs-Halten an weiteren Haltestellen in Rastatt und anderen Gemeinden sei sinnvoller. Der Mehrwert für eine Stadtbahn Linie, für die fast auf der gesamten Länge die Gleise bereits vorhanden sind und die noch Verbesserungen für den ÖPNV bringt, ist unverkennbar. Landrat Bäuerle unterrichtete Thomas Marwein, dass der Kreistag in seiner letzten Sitzung sich eindeutig für die Rastatter Trasse ausgesprochen habe.