Grüne unterstützen Planungen des Wasserverbandes Murr zum Hochwasserschutz

Auf der Veranstaltung zum Hochwasserschutz der GRÜNEN-OV Oberes Murrtal erläuterte MdL Thomas Marwein in seinem Referat die vielfältigen Ursachen der sich in den vergangenen Jahren stark häufenden „Jahrhundert-Hochwasserereignisse“.

Pressemitteilung des Grünen Ortsverband Oberes Murrtal vom 16.07.2012

Grüne unterstützen Planungen des Wasserverbandes Murr zum Hochwasserschutz – „Der Schutz der Menschen hat immer Vorrang“

„Die Grünen im Oberen Murrtal unterstützen die Planungen zum Hochwasserschutz im Murrtal“. Dieses Fazit zog Ute Klaperoth-Spohr, Co-Sprecherin des Ortsverbandes, am Ende der Veranstaltung „Hochwasserschutz – ein Gewinn für Mensch und Umwelt“ mit dem Abgeordneten und umweltpolitischen Sprecher der Grünen im Landtag, Thomas Marwein und Willi Halder, Grüner Landtagsabgeordneter aus Winnenden.

Bernd Messinger, Kreisrat und Sprecher des Ortsverbandes konnte im Gasthaus Krone in Sulzbach/Murr viele Interessierte aber auch Bürgermeister und Gemeinderäte begrüßen. In seinem Grußwort wies der Sulzbacher Bürgermeister Dieter Zahn auf das letzte Hochwasser im Januar 2011 hin und forderte von der Politik die nötigen finanziellen Mittel zur schnellen Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen zum Hochwasserschutz.

MdL Thomas Marwein erläuterte in seinem Referat die vielfältigen Ursachen der sich in den vergangenen Jahren stark häufenden „Jahrhundert-Hochwasserereignisse“. So sind vor allem die im vorigen Jahrhundert begangenen Sünden bei der Erschließung von Baugebieten, sowohl für das Gewerbe als auch bei der Wohnbebauung, in Gebieten, die eigentlich als Retentionsflächen bei Hochwässer nötig wären, der Hauptgrund der heutigen Probleme. Die zur gleichen Zeit vorgenommenen Flussbegradigungen und Verlegung der natürlichen Flussläufe, mit einer drastischen Auswirkung auf die Fließgeschwindigkeiten, taten ihr übriges. Einwände von Naturschutzverbänden wurden weitgehend in den Wind geschlagen.

Da diese Entwicklung nicht nur an den Hauptflussläufen, sondern auch an vielen Nebengewässern stattgefunden hat, führte dies zwangsläufig zu einer Potenzierung der Probleme. Die in dieser Zeit vermeintlich ausreichenden Hochwasserschutzmaßnahmen, die sich im Wesentlichen auf die Errichtung und Erhöhung von Dämmen beschränkte, sind nach den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte bei weitem nicht geeignet, dem heutigen Hochwasserproblem zu begegnen. „Wir können das Rad leider nicht mehr zurückdrehen. Wir müssen die selbstgemachten Probleme mit den heute möglichen Mitteln so weit als möglich lösen und vor allem dürfen wir keine neuen Sünden begehen. Dazu gehören technische Maßnahmen zum Hochwasserschutz aber auch vielfältige Maßnahmen zur Renaturierung und eine neu ausgerichtete Bauleitplanung“, so Marwein mit einer Kernaussage seines Referates. „Denn der Schutz des Menschen hat immer Vorrang.“

Im Anschluss erhielt Bürgermeister Steffen Jäger aus Oppenweiler als Vorsitzender des Wasserverbandes Murrtal die Gelegenheit, die konkrete Planung der Hochwasserschutzmaßnahmen im Murrtal vorzustellen. Er machte deutlich, dass ein effektiver Schutz nur im Zusammenwirken aller geplanter Maßnahmen möglich ist: Rückhaltebecken, Dämme, Pumpwerke, Polder und Retentionsflächen. Bürgermeister Jäger ging insbesondere auf die Planungen im Bereich Oppenweiler ein. Die Maßnahmen oberhalb der Rüflensmühle sind seitens einiger Anlieger und des Naturschutzes umstritten. Dies kam insbesondere durch die Diskussionsbeiträge von Dr. Jürgen Küenzlen zum Ausdruck. Bürgermeister Jäger schlug während der Veranstaltung vor, dass die Vertreter der Planungsbüros in nächster Zeit die unterschiedlichen Varianten prüfen und gangbare Alternativen in das Planungsverfahren einbeziehen sollen.

Ute Klaperoth-Spohr bedankte sich bei allen Mitwirkenden für den konstruktiven Dialog: „Wir freuen uns, wenn wir Grünen einen Beitrag leisten konnten, dass die Planungen weiter voranschreiten und hierbei auch ein größtmöglicher Interessensausgleich zwischen Schutzbedürfnissen der Bürger und Unternehmen, der Umwelt und direkt betroffenen Anlieger geschaffen wird.“

MdL Willi Halder gab abschließend einen kurzen Bericht zu seinem Tätigkeitsbereich als Abgeordneter sowie über die bisherige Umsetzung grün-roter Landespolitik. Halder bot an, in nächster Zeit während weitere Veranstaltungen mit Bürginnen und Bürger im Murrtal  „im Sinne der neuen Kultur der Politik des Gehört werdens“ noch intensiver in einen Gedankenaustausch zu treten. Kreisrat Messinger griff dieses Angebot dankend auf.