Zell am Harmersbach bekommt Fußverkehrs-Check

Gemeinde wurde vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg für das Projekt mit Bürgerbeteiligung ausgewählt.

Politik, die von und mit den Bürger/innen vor Ort gestaltet und umgesetzt wird – über solch ein Projekt kann sich nun die Gemeinde Zell am Harmersbach im Ortenaukreis freuen. Sie wurde unter nahezu 60 Bewerber-Kommunen für den sogenannten Fußverkehrs-Check 2018 ausgewählt. Am Montag, 7. Mai überreichte Verkehrsminister Winfried Hermann in Stuttgart die Urkunden an die teilnehmenden Kommunen. Neben Zell am Harmersbach wurden sieben weitere Kommunen in das Projekt aufgenommen. Die Kosten für die Fußverkehrs-Checks übernimmt das Land Baden-Württemberg.

Bei der Übergabe der Urkunden erläuterte Minister Hermann laut Mitteilung seines Ministeriums, dass die meisten Unfälle mit Fußgänger/innen dann passieren, wenn Straßen überquert werden müssen. “Wir müssen dafür sorgen, dass die Wege und Querungen sicher gestaltet sind. Ich werbe daher für mehr Zebrastreifen im ganzen Land. Diese müssen allerdings gut einsehbar und auch gut beleuchtet sein,” betonte er. Darum lautet das Motto dieses Jahr “Sichere Wege – sicheres Queren!”

Thomas Marwein MdL, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Wahlkreis Offenburg, gratuliert der Ortenauer Gemeinde: “Zell am Harmersbach wird nun dafür belohnt, dass es sich für seine Fußgänger/innen einsetzt und kann seine Fußwege in Zukunft noch besser und sicherer gestalten. Besonders gefällt mir an diesem Projekt, dass Bevölkerung und Verwaltung hier Hand in Hand zusammenarbeiten.”

Außerdem erläutert MdL Marwein die Wichtigkeit von guten Fußwegen im Straßenverkehr: “Wer zu Fuß geht, schont das Klima und tut sich selbst etwas Gutes. Beides begrüße ich als Grüner sehr. Die Landesregierung will dies durch angenehme Fußwege fördern, auf denen die Menschen sich wohl und sicher fühlen.” Er fügt hinzu: “Die in Zell am Harmersbach entwickelten Maßnahmen können dann als Beispiele für Kommunen in ganz Baden-Württemberg dienen.”

Laut Information des Verkehrsministeriums haben im letzten Jahr über 400 Menschen am Fußverkehrs-Check teilgenommen. In Workshops und Ortsbegehungen haben sie gemeinsam mit der Verwaltung über 100 Maßnahmen für einen besseren Fußverkehr entwickelt. Ziel der Fußverkehrs-Checks ist nicht nur die konkrete Verbesserung vor Ort. Das Programm soll auch dazu beitragen, in Politik und Verwaltung ein größeres Bewusstsein für die Bedeutung des Fußverkehrs zu schaffen. Dadurch soll erreicht werden, dass dieser langfristig stärker gefördert wird.

Die Jury für das Programm besteht aus Vertreterinnen und Vertretern des Gemeinde- und des Städtetags, der Universität Stuttgart, des Fachverbands FUSS e. V., der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg sowie des Ministeriums für Verkehr. Ausgewählt wurden Kommunen, die möglichst viele unterschiedliche Fußverkehrs-Themen anboten.